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16:55
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25. April 2013
Wie schon in der Taunszeitung berichtet, ging es in der Stadtverordnetenversammlung am 10.4. hoch her. Da wurde die Baupolitik und Schönheit Oberursels und der Hohemarkstrasse bis in die 1910er Jahre zurückverfolgt.
Architekturkritik wurde geübt und angezweifelt und mehr.
Hübsch hässlich, hübsch teuer, ganz nett oder was?
Dann schauen wir doch einfach mal woanders hin und da brauchen wir gar nicht so weit zu gehen, nämlich nur bis zum Neuen Frankfurt. (Das war es nämlich in 20zigern.)
“Das Neue Frankfurt war ein Stadtplanungsprogramm zwischen 1925 und 1930, das alle Bereiche der städtischen Gestaltung in Frankfurt am Main umfasste. …
Der Frankfurter Oberbürgermeister Ludwig Landmann ernannte 1925 den Architekten Ernst May zum Stadtbaurat, der fortan alle Aktivitäten leitete und sich mit einem Stab junger Architekten, Techniker, Künstler und Designer umgab, um das Projekt nachhaltig in der Stadt zu verankern. Gerade dieser umfassende Gestaltungsanspruch, der im Alltag der Gestaltung städtischen Lebens auch an vielen Stellen sichtbar wurde, unterscheidet das Neue Frankfurt von gleichzeitigen Projekten an anderen Orten.”
(Da muss man eigentlich unbedingt in der Wikipedia weiterlesen. Ein Mensch fotografiert das seit 2008. Bilder und mehr hier)
An anderen Orten war z.B. auch Berlin (da fing es schon 1913 an). siehe die 3SAT Sendung vom 14.4.
“Baudenkmäler der Berliner Moderne
Wer verstehen will, warum sechs Wohnsiedlungen in Berlin – die älteste entstanden am Ende des Kaiserreichs, die jüngsten am Ende der Weimarer Republik – die Weihe des Weltkulturerbes erlangt haben, darf nicht nur auf die Fassaden schauen.”
Was sind nun -über die individuelle Geschmacksempfindungen und -vorlieben (Knusperhäuschen (fiel auch auf der Stadtverordnetenversammlung) oder Bauhaus) hinaus- die Kriterien oder sogar die ästhetische Theorie, die ein Haus, einen Stadtbezirk als architektonisch wertvoll oder einfach schön gelten lassen?
Das Problem besteht darin, dass nicht nur für die Architektur sondern auch für die Stadtplanung die Kritik von Adolf Loos gilt:
“Das Haus hat allen zu gefallen. Zum Unterschiede zum Kunstwerk, das niemandem zu gefallen hat. Das Kunstwerk ist eine Privatangelegenheit des Künstlers. Das Haus ist es nicht.”
Das Haus soll allen gefallen, nur wie?
21:57
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Bauen Moderatoren
3. Dezember 2012
Auch ein Haus muss nicht ALLEN gefallen !
Aber es muss denen gefallen, die gezwungen sind, sich dort aufzuhalten.
Zu allererst denen, die schon sehr lange dort leben.
Das Problem lässt sich durch Schaffung unterschiedlicher Quartiere leicht lösen:
In der Altstadt gibt es die Knusperhäuschen
an anderer Stelle die Villen
…und irgendwo auch die Bauhausarchitektur.
Ein Beispiel, wo monströse Bebauung mich überhaupt nicht stört, ist das Rosengärtchen. Da es eine isolierte Lage hat, bin ich nicht gezwungen, dort hinein zu gehen oder zu fahren. In den Randbereichen ist die Bebauung dort moderat und von viel Grün beschirmt.
Das gleiche gilt für Gewerbegebiete.
Störend empfinde ich es erst dann, wenn sich in der Altstadt ein Hochhaus dazwischendrängt
…oder mein Rad- und Fussweg alternativlos mitten durch das Gewerbegebiet führt.
Zwischen all diesen meinetwegen sehr unterschiedlichen Quartieren sollte es vernetzte Bereiche geben für Fussgänger, Radfahrer, Erholungssuchende und den Individualverkehr:
22:17
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3. Dezember 2012
Unschön wird es dann, wenn es zu unabgesprochenen Konfrontationen kommt.
Beispiele hierfür sind in Oberursel
– das erweiterte Gewerbegebiet 3Hasen (wo plötzlich die Fussgänger- und Blickachse zum Taunus massiv unterbrochen wird)
– der Bahnhofsbereich (wo historisches Bahnhofsgebäude, Braas und Gründerzeitvilla ehemals ein harmonisches Miteinander bildeten)
– der ehemalige Schwimmbadparkplatz (wo plötzlich Betonmauern den vor wenigen Jahren noch sehr idyllischen Hauptwanderweg einengen)
– die Oakside am Eichwäldchen (wo die Bauhausarchitektur dem historischen Ensemble rund um die mittlerweiele ohnehin vergewaltigte MountainLodge “auf die Pelle” rückt)
– die neue Bebauung in der Körnerstrasse (die dem Deschauer Park zu nahe kommt)
– die Schwesternwohnung im oberen Maasgrund (die ungenutzt direkt am schönen Tal stehen)
– der neue Hotelkomplex (der der ehemals denkmalgeschützten Villa Gans zu nahe tritt)
– das Hochhaus gegenüber der Schule Mitte (welches das Altstadtpanorama versaut)
– und die hier kritisierte Riegelbebauung entlang der Hohemark (die ohne ausreichenden Abstand für eine Alleenbepflanzung zu dicht an der Hohemarkstrasse steht)
Die Liste lässt sich erweitern (aber ich denke, es ist klar geworden, worum es mir geht)
Ich habe NICHTS gegen die hier aufgeführten Bebauungen, wenn sie sich in der richtigen Umgebung befinden und respektvollen Abstand zu andersartigen Objekten halten)
Aber da denken auch einige Politiker eben anders.
Ein Stadtverordneter bekannte sich ja bereits öffentlich zu diesen “Kontrasten” (die ich eher als respektloses “auf die Pelle rücken” empfinde)
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